Rezension zu Wenn ich bleibe (Gayle Forman)


"It's okay,' he tells me. 'If you want to go. Everyone wants you to stay. I want you to stay more than I've ever wanted anything in my life.' His voice cracks with emotion. He stops, clears his throat, takes a breath, and continues. 'But that's what I want and I could see why it might not be what you want. So I just wanted to tell you that I understand if you go. It's okay if you have to leave us. It's okay if you want to stop fighting.'"





Inhalt:


"Bleiben oder gehen, lieben oder sterben?

Mia muss sich entscheiden: Soll sie bei ihrem Freund Adam und ihrer Familie bleiben – oder ihrer großen Liebe zur Musik folgen und mit ihrem Cello nach New York gehen? Was, wenn sie Adam dadurch verliert?

Und dann ist von einer Sekunde auf die andere nichts mehr, wie es war: Auf eisglatter Fahrbahn rast ein Lkw in das Auto, in dem Mia sitzt. Mit ihrer Familie. Sie verliert alles und steht vor der einzigen Entscheidung des Lebens: Bleiben oder gehen?"





Meine Meinung: 

Normalerweise bin ich kein großer Fan von Liebesromanen, aber es geht auch nicht jeder Vertreter dieses Genres an mir vorbei, so auch "Wenn ich bleibe" von Gayle Forman. 

Auf das Buch bin ich durch den Film mit Chloë Grace Moretz gekommen, der mich sehr berühren und begeistern konnte. 
Und auch das Buch hat mich in keiner Weise enttäuscht. 

Ich mag besonders die Mischung in diesem Buch die eine so tolle Kombi ergibt: Drama trifft Liebesgeschicht trifft auf gegensätzliche Musikrichtungen. 
Denn in diesem Roman geht es nicht nur um den Unfall, der Mia ihre Familie entreißt und sie ins Krankenkenhaus katapultiert, sondern auch um ihre Leidenschaft zum Cello, ihrer Liebe zur klassischen Musik und auf der anderen Seite der Gegensatz ihrer Familie und ihrem Freund Adam, die alle große Anhänger von Rock und Punk Musik sind.  

Sehr interessant ist auch die Erzählweise der Geschichte, denn man erfährt alles hautnah aus Mias Persepektive, wobei man immer wieder zwischen den gegenwärtigen Ereignissen und Mias Erzählungen/Erinnerungen aus der Vergangenheit springt. 
Ich persönlich fand das sehr aufschlussreich und die Abwechslung war ebenfalls interessant. Wer kein Fan von solchen Sprüngen ist, sollte sich aber überlegen, ob er das Buch dennoch lesen möchte, denn die Rückblenden nehmen einen sehr großen Anteil im Buch ein.

Die Liebesgeschichte, die im Vordergrund steht, ist realistisch und in keinster Weise schnulzig, sondern einfach nur süß und zeigt die Beziehung zwischen Mia und Adam nicht nur von ihrer rosaroten Seite, sondern auch die schwierigen Parts den die beiden auf ihrem Weg meistern müssen. Beispielhaft hier die gegensätzlichen Zukunftswege, Träume etc. nach der Highschool.

Die Charaktere waren mir dabei besonders sympathisch, denn Mia ist kein 0815 Highschool-Mädchen, sondern ein klassikliebendes eher zurückgezogenes Mädchen, die für ihr Alter viel reifer wirkt. 

Adam selbst wäre wahrscheinlich nicht mein Typ gewesen. Er ist quasi das komplette Gegenstück zu Mia, denn er spielt in einer Rock/Punkband und scheint ein eher extrovertierter Typ zu sein. Von ihm habe ich das Gefühl gehabt, hat man sehr wenig hinter die Fassade schauen können, was mich ihm damit nicht so nahe gebracht hat. Außerdem ist das Bild, das man von Adam erhällt teilweise verzerrt, da man nur Mias Perspektive mitbekommt und diese natürlich einen perfekten Adam sieht.

Am sympathischsten ist mir Mias Familie, die sie mit so viel Liebe und Zuneigung umsorgen und Mia dafür aufziehen, dass sie sich so sehr von dieser Rocker/Punk-Familie abhebt. Somit ist Mia insgesamt ein Mädchen, die eher einzigartig in ihrem Umfeld ist und daher besonders heraussticht.

Der Autounfall, der den Wendepunkt in Mias Leben darstellt und erst die großen Fragen für Mia aufwirft "Was ist wenn ich bleibe? Sollte ich besser gehen und wofür lebe ich eigentlich?" ist sehr krass und detaillreich beschrieben. Dabei habe ich den Schock Mias sehr stark mitempfunden. 
All diese Fragen und viele mehr werden hier angesprochen und der Leser kann sich dabei gut eine eigene Meinung bilden. ich persönlich wurde sogar angeregt darüber nachzudenken was ich in Mias Situation tun würde. Man fragt sich selbst, was in dem eigenen Leben passiert ist, mit was für Menschen man das Leben verbringt und was die wirklich wichtigen Wendepunkte sind .

Das Buch hat mich emotional wirklich berührt und mich fast durchgehend auf den fast 300 Seiten zu Tränen gerührt (also Taschentücher sollten bei diesem Buch keinesfalls fehlen!!! ;) )
Dabei war es einfach unglaublich rührend zu sehen, wie die Menschen in Mias Umfeld für sie da sind, ihr Mut zureden und versuchen sie zum Bleiben zu bewegen. 
Ganz besonders getroffen war ich, also Mias Großvater ihr unter Tränen das oben vermerkte Zitat ins Ohr geflüstert hat. 

In meiner Bewertung muss ich dennoch kritisieren, dass ich - trotz der sehr realistischen Liebesgeschichte- Mias Leben insgesamt sehr unrealistisch finde, da es fast zu perfekt klingt: Sie hat eine verrückte, sehr liebevolle Familie mit vielen interessanten und herausstechenden Bekannten und Freunden, einen coolen Rockerfreund, eine tolle beste Freundin und ein Hobby das ihr die Zukunft sichern könnte. Ich persönlich bin dabei fast schon neidisch geworden, weil es in ihrem Leben kaum andere Probleme gibt als "Mein Freund und meine beste Freundin werden keine Freunde, weil sie sich nicht so mögen wie ich es gerne hätte." 






 

Fazit:

Alles in allem ist "Wenn ich bleibe" eine Geschichte die wirklich ans Herz geht und mich vollkommen mitreißen konnte. Die Story ist zwar insgesamt relativ kurz und damit überschaubar, reißt den Leser aber trotzdem mit.
Ich bin allerdings noch etwas skeptisch, ob ich den zweiten Teil "Nur diese eine Nacht" anfangen soll, denn ich glaube ich möchte den Ausgang des Buches genauso so wie er ist, wenn auch sehr offen, im Kopf behalten. 

Insgesamt bewerte ich "Wenn ich bleibe" mit 8/10 Punkten!











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