Was ist schon normal? (Holly Bourne)

Inhalt: 


Wir sind stark, wir lassen uns nichts sagen und küssen trotzdem. Wir sind die Spinster Girls!
Alles, was Evie will, ist normal zu sein. Und sie ist schon ziemlich nah dran, denn immerhin geht sie wieder zur Schule, auf Partys und hat sogar ein Date. Letzteres entpuppt sich zwar als absolutes Desaster, dafür aber lernt sie dadurch Amber und Lottie kennen, mit denen sie den Spinster Club gründet. Doch schafft sie es auch, mit ihren neuen Freundinnen über ihre Krankheit zu sprechen?





Meine Meinung: 


Ich bin ohne großes Wissen, oder Erwartungen an "Was ist schon normal" rangegangen und war daher auch ziemlich überrascht, dass mich das Buch so sehr fesseln konnte, da ich sonst ja eher weniger "realitätsbezogene" Bücher lese und auch die Thematiken gar nicht soo stark in meinem Alltag vorkommen.

Wir werden im ersten Band der Spinster-Girls-Trilogie hauptsächlich mit zwei großen Themenbereichen konfrontiert: Der Umgang mit psychischen Erkrankungen und Feminismus in unserer heutigen Zeit. Beides Themen die nicht nur wichtig, sondern auch sehr aktuell sind. 

„Kann ich nicht einfach nie mehr ungute Gedanken haben? Können die nicht einfach für immer wegbleiben?“
Und da sah ich zum ersten Mal ein bisschen Mitgefühl in ihren Augen. Weil das nie passieren würde. Sie wusste es. Ich wusste es. Wäre nur so schön, es nicht zu wissen.
 

Der Schreibstil der britischen Autorin hat mir super gefallen, da er locker und lebensecht ist, aber vor allem kein Blatt vor den Mund nimmt (zum Beispiel bei folgende Kapitelüberschrift: „Was mich im Umgang mit psychischen Erkrankungen so richtig ankotzt“).
 
Das hat es mit unglaublich leicht gemacht, sofort in der chaotischen Welt Evies einzutauchen und mitzufiebern.
 

Die Protagonistin Evelyn (Evie) und die Charaktere in ihrem Umfeld haben mir wegen ihrer facettenreichen Art sehr gut gefallen.

Ich hatte beim Lesen zwischendurch das Gefühl, dass ich mich ein bisschen zu sehr mit Evie identifiziere und habe mich in der Zeit des Lesens mehrmals ertappt mir mehr Gedanken über Reinlichkeit, persönliche (sinnnlose) Rituale und Krankheiten zu machen. Das war zum einen sehr spannend für mich, da ich somit mehr in der Buchwelt der Spinster-Girls gelebt habe, zum anderen aber auch ein bisschen erschreckend, dass Evies Gedanken so realistisch auf mich übergehen konnten. Durch den Schreibstil in Ich-Perspektive wurde dieser Effekt natürlich noch unterstützt.



Auch Evies Freundinnen und die Jungs die hier und da in ihrem Leben dazutreten wirkten super realistisch, da auch hier betont wurde, dass keiner in der realen Welt ohne Makel ist und jeder sein Päckchen mitzuschleppen hat. Aus dem Grund tat es mir auch so besonders Leid mitzuerleben wie Evie ihre Krankheit und die einhergehenden Probleme damit vor diesen Menschen versteckt, wenn sie doch eigentlich mit großer Wahrscheinlichkeit auf Verständnis gestoßen wäre.

Wir ihr seht hat es mir großen Spaß gemacht, mir Gedanken zu Evie, ihrer Lage und ihrem sozialen Umfeld zu machen und so ging es mir auch mit dem Rest der Geschichte: Sie hat mich einfach in den Bann gezogen und ich denke ich werde jetzt auch ein ganz bisschen sensibilisert auf das Thema Feminismus zugehen.




Fazit: 


"Was ist schon normal" ist ein Buch das mich unerwartet begeistern und mitfiebern lassen konnte und den Leser auf angenehme Art auf wichtige Themen in unserer Gesellschaft stößt und zum Nachdenken anregt.
Ich bin gespannt was Band zwei und drei für mich bereithalten und kann es kaum erwarten mir diese Bücher anzuschaffen.


Ich bewerte den Auftakt dieser Trilogie mit 10/10 Punkten!


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