Bloody Mary (Nadine Roth)

Inhalt: 



"Mein Name ist Mary. Bloody Mary. Sie rufen mich, und ich töte sie. Doch dieses Mal nicht. Er hat mich gerufen. Und das hat alles verändert."

Im Jahr 1990 wird die sechzehnjährige Mary Jane Wyler von einem Serienmörder auf grausame Art und Weise umgebracht und findet sich in der Totenwelt wieder. Gefangen hinter Spiegeln, wartet sie darauf, dass jemand nach ihr ruft, um Rache an den Lebenden zu nehmen.
Der siebzehnjährige Avian glaubt nicht an diesen Mythos. Um seinem besten Freund zu beweisen, dass alles reine Fiktion ist, ruft er den Rachegeist – und sieht sich plötzlich Bloody Mary gegenüber. Aber ist sie tatsächlich so blutrünstig, wie die Legende behauptet? Oder steckt hinter der Furcht einflößenden Gestalt nur ein einsames Mädchen, das sich nach Mitgefühl und Wärme sehnt?
Avian versucht, zu Mary Jane Wyler durchzudringen, doch er spielt dabei mit seinem Leben.

»In der Welt der Toten gibt es drei Regeln: Zeige keine Gnade, zeige keine Schwäche, zeige keine Gefühle. Ich habe jede einzelne gebrochen.«


Meine Meinung:


Nachdem ich letztes Jahr durch andere Blogs und vor allem Instagram auf "Bloody Mary" aufmerksam geworden bin und ich den Ansatz der Idee total spannend fand, wollte ich das Buch unbedingt auf der diesjährigen Frankfurter Buchmesse kaufen. Gesagt - getan!

Ich habe das Buch zusammen mit Franci von Nephilim_demigod_twins (bookishtwins) gekauft und gelesen und ich denke während des Verlaufes des Buches waren wir uns ziemlich einig: das Buch ist lange nicht so gut wie erhofft bzw. in meinem Fall: wie es von anderen Bloggern dargestellt worden ist!

Der Klappentext verrät uns schon, dass uns hier eine spannende, düstere und leicht gruselige, aber auch tragische Geschichte erwarten soll und genau das habe ich mir auch erhofft - bekommen habe ich stattdessen eine schnulzige Teenager Lovestory zwischen einem (anfangs) blutrünstigen Geist und einem naiven Schüler.



Ich denke der Hauptpunkt, weshalb ich mich mit dem Buch nicht anfreunden konnte, war der Schreibstil. Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von unseren beiden Protagonisten Avian und Mary erzählt und ich finde man hat einfach gemerkt, dass die Autorin sich nicht wirklich in die Gedankenwelt eines "Mannes" versetzen kann. Sprüche wie "Diese bewegte sich auf dem Weg zu ihrem Sitzplatz anmutig durchs Klassenzimmer, wobei ihr knackiger Hintern leicht hin und her schwang und somit die meiste Aufmerksamkeit auf sich zog. Ja, ich musste es zugeben: auch meine. Aber hey, ich war auch nur ein Mann." werden des öfteren eingesetzt und ich finde das bedient sich einfach zu vieler Klischees und war in dem Zusammenhang auch etwas unnötig und unangebracht. 

Diese Erzählperspektive war für/von Mary ebenfalls nicht sehr vorteilhaft gewählt. Immerhin blicken wir mit den Augen derjenigen Person in die Welt - da kann sie sich nicht mit äußeren Einflüssen beschreiben bzw. wie andere Menschen einen wahrnehmen, wie in: "Es dauerte etwa zwei Sekunden, bis sich mein Körper materialisierte und sich ähnlich wie ein verschwommenes Bild zusammenfügte und schließlich klärte." oder: "Meine Präsenz war überall im Raum spürbar.".
Vielleicht war dieser Erzählstil von der Autorin gewollt, damit Mary menschlicher und greifbarer wirkt..aber ich finde das hat ihr das mysteriöse und schaurige genommen und sie damit normal/langweilig wirken lassen.

Auch was den Spannungsfaktor angeht wurde ich enttäuscht. Vom Grundgerüst her hatte die Geschichte einiges spannendes Potenzial, allerdings wurde das ganze mit so vielen langatmigen Kitschszenen überlagert, dass man selbst diese Höhepunktszenen nicht genießen konnte.  



Fazit: 


Ich wurde leider wirklich von "Bloody Mary" enttäuscht und hatte eine viel düsterere und spannendere Geschichte erwartet. 
Wer gerne mal einen Ausflug in den Mythos "Bloody Mary" unternehmen möchte, kann dem Buch einen Versuch geben - ich persönlich fand aber nicht, dass sich der Kauf gelohnt hat - schade!

Ich bewerte Bloody Mary mit 2/10 Punkten!


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