Wicker King (Kayla Ancrum)


Inhalt: 



Lass dich mitnehmen in die Welt von Jack und August! Aber gibt es sie wirklich?

Ein Brand in einer alten Lagerhalle. Am Tatort zwei Siebzehnjährige, einer davon (der vermutliche Brandstifter) mit Verbrennungen, die beide in die Psychiatrie eingeliefert werden. Einige Monate zuvor: In der Schule hängen August und Jack mit völlig verschiedenen Typen rum, privat verbindet die beiden aber seit Langem eine intensive Freundschaft. Doch Jack, Vorzeigeschüler, Spitzensportler, Mädchenschwarm, entwickelt immer stärkere Halluzinationen und driftet mehr und mehr in eine Fantasiewelt ab. In dieser ist er der König, der »Wicker King«, und August ist sein Ritter. Um Jack nah zu bleiben und zu verhindern, dass dieser sich endgültig in seiner Scheinwelt verliert, lässt sich August auf das Spiel ein: Er begibt sich gemeinsam mit Jack in dessen Fantasiewelt hinein und steuert sie beide damit genau auf die Katastrophe zu, die er verhindern wollte.


Meine Meinung: 


Wicker King ist eines der Bücher, dem ich auf der Frankfurter Buchmesse 2018 nicht widerstehen konnte. Das düstere Cover und interessante Klappentext hatten mich dort am Verlagsstand sofort interessiert. Trotzdem hatte ich keine allzu hohen Erwartungen an die Geschichte und war damit dann doppelt positiv überrascht, dass mich das Geschehen sofort so sehr in seinen Bann ziehen konnte. 

"I never said I didn´t feel the same," Jack said harshly. "Just because I don`t see the kingdom doesn`t mean it doesn`t still exist," Jack said furiously. "As long as one of us remembers it, it still counts. We decide the end of the game, not them. Not anyone else. You`re so stupid, August. You`re so stupid and I love you so much."


Die Handlung ist düster und - obwohl man durch den Klappentext und den Sachbericht am Anfang des Buches schon weiß worauf es hinausläuft - mysteriös, denn man fragt sich durchweg wie aus diesen beiden, so unterschiedlichen Teenagern, Brandstifter werden sollen und was die Motive sind.


Die Auflösung des Ganzen und der Storyverlauf sind dabei ebenso erschreckend wie fesselnd.

"My mom once told me that being alone makes you feel weaker every day, even if you`re not."he said quietly. "But it`s not as bad if you`re with other people who are alone, too. We can hold each other up like a card tower."

Wirklich gut gefallen hat mir, wie selbst die Optik des Buches sich dem Verlauf der Geschichte angepasst hat - denn die Seiten fangen in weiß an und Verlaufen dann mit der Handlung immer weiter ins graue bis sie zum Schluss komplett schwarz gefärbt sind. Das hat einfach noch einmal betont wie sich die Handlung und Jacks Zustand sich zuspitzen.


Die vielen (Polaroid?)Fotoaufnahmen und Arztberichte, die immer mal zwischendurch eingefügt werden, lassen die Geschichte noch einmal realer erscheinen.

Die Kapitel in dem Buch sind zum Teil sehr kurz, was bei mir dafür gesorgt hat, dass ich immer weiterlesen wollte und damit vorangetrieben worden bin, einfach weil man nicht das Gefühl hatte schon viel gelesen zu haben. Der flüssige Schreibstil hat dies ebenfalls gefördert.

Die Beziehung und die absolute Treue Augusts waren dabei ein Punkt der für mich noch etwas unverständlich geblieben ist - bis zu einem Gewissen Grad kann ich nachvollziehen warum man den besten Freund nicht verraten möchte, aber hier spitzt sich die Handlung irgendwann so sehr zu, dass ich finde, dass spätestens da eine Grenze überschritten worden ist.

"Is anything 'just' anything? After all these months? Even dressed in my Colors? Ever with your favor at my feet? Even as the sky falls and the only thing I can hear besides your voice is the screams of the dying and the thundering of horses?"



Fazit: 


Mir hat Wicker King wirklich gut gefallen, da die Geschichte mal in eine ganz andere Richtung ging und auch die emotionale Seite sehr gut umgesetzt worden ist. Ich finde es einfach klasse wie die Autorin es geschafft hat, dass diese Wirrheit in Jacks Kopf durch die Geschichte auf den Leser übergeht.

Ich bewerte das Buch mit 8/10 Punkten

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