How do you like me now? (Holly Bourne)

Inhalt:



Who the f*ck is Tori Bailey?

There's no doubt that Tori is winning the game of life. She's inspired millions of women to stick two fingers up at convention with her bestselling memoir, and she has the perfect relationship to boot.

But Tori Bailey has been living a lie.

Everyone around her is getting married and having babies, but her long-term boyfriend won't even talk about getting engaged. And when her best friend Dee - her plus one, the only person who understands the madness - falls in love, suddenly Tori's in terrifying danger of being left behind.

When the world tells you to be one thing and turning thirty brings with it a loud ticking clock, it takes courage to walk your own path.

It's time for Tori to practise what she's preached, but the question is: is she brave enough?


Meine Meinung:

Als Geraldine von mylibraryofdreams "How do you like me now" gelesen und davon erzählt hat, musste ich das Buch von Holly Bourne einfach direkt haben, denn in diesem Buch geht nicht einfach nur um eine Lebenskrise  in der sich die Protagonistin befindet und der Frage wie es im Leben weitergehen soll - sondern auch darum, wie die Menschen sich selbst sehen, sich darstellen - vor allem im Social Media Bereich - und welches Bild wir auf andere Außenstehende projizieren wollen. Und das hat mich einfach wahnsinnig interessiert, denn ich selbst denke oft darüber nach welche Wirkung ich auf andere haben könnte, welchen Einfluss manche Menschen auf mich ausüben und vor allen Dingen: welchen Eindruck die sozialen Netzwerke uns vom Leben anderer übermitteln wollen.

"I'm conscious of laughing attractively, so when the photo goes up on the website in two months' time, people will think I look pretty. Even though they'll probably only scroll past to see what they look like, I must still look pretty."

Ein Punkt mit dem ich selbst oft zu kämpfen habe ist, dass gerade im Social Media Bereich immer alles nach perfekter Welt, perfektes Leben aussehen soll. Es wird absichtlich auf Neid spekuliert und das eigene Umfeld und Leben immer möglichst makellos dargestellt - genau das, worum Toris Gedanken 24/7 kreisen: "Bin ich dünner/hübscher/erfolgreicher als XY", "Seht mich an: ich habe so viele Freunde und wir haben den Spaß unseres Lebens während wir (künstlich) in die Kamera lachen". Diese abgrundtief und erbarmungslose Ehrlichkeit ist das was mich an dem Buch einfach begeistert und umgehauen hat. 
Man muss dazu sagen, dass diese schonungslose Ehrlichkeit zum Teil ganz schön zermürbt und die Stimmung beim Lesen auch wirklich etwas mit runterzieht, denn diese Ehrlichkeit tut weh - vor allem wenn man sich selbst in bestimmten Mustern wieder erkennt und sich sogar manchmal mit unserer übertrieben kritischen Tori identifizieren kann. Bei mir hat dies dazu geführt, dass ich das Buch ab und an einmal weglegen musste - einfach weil es demotivierend ist von einem Leben zu lesen, das so von Heuchelei und Verzerrung geprägt ist.

"You can build a relationship for so many year. You can grow it and nurture it, give it foundations and walls, and tinker with how you want it decorated. Then in just one moment, you can blow at it gently by telling the truth and the relationship collapses like a teetering house of cards. Years of careful craftsmanship. One conversation to undo it all."

Gleichzeitig wollte ich das Buch aber auch gar nicht weglegen, denn trotz der depressiven Stimmung Toris hat das Buch jede Menge Charme durch Schlagfertigkeit, lustige Szenen und vor allem Toris Sprüchen. 


Durch die vielen Einblicke hinter die Fassade und in den Kopf Toris merkt man außerdem was für ein interessanter Charakter sie ist: man schwankt zwischen genervt sein, weil sie sich zwischendurch einfach so wahnsinnig fertig macht (bis man merkt, dass man das vielleicht selbst auch schon getan hat) und Liebe zu ihrer offenen, lustigen und frechen Art. Dann hasst man sie wieder für ihr äußerliches Fake-Sein, ihre Fake-Beziehung und einfach, dass alles in ihrem Leben irgendwie gestellt und unecht ist. Gleichzeitig kann man viel zu oft ihre Ängste und Gedankengänge nachvollziehen, dass sie einem wieder sympathisch wird - alles in allem ist es also wirklich tricky Tori einzuordnen.

"Lost is easier than stuck..."

Der Schreibstil von Holly Bourne hat mir wirklich gut gefallen und ich habe mir direkt einige weitere Buchempfehlungen der Autorin vermerkt. 

Das Ende der Geschichte war für mich vom Lösungsansatz irgendwie von vorneherein absehbar, gleichzeitig wirkte es wegen des ganzen Ringens vorher etwas abrupt gelöst, sodass ich mich leicht überrumpelt gefühlt habe - ich könnte mir vorstellen, dass mit der Endsituation Toris sogar ein Folgeband erscheinen könnte - ich bin gespannt!

"What nobody tell you about your twenties is that you lose the methods with which to measure who you are, and how well you're doing. That's what causes so many of the problems."

Fazit:

Durch seine schonungslos ehrliche Art und dem Ansprechen so vieler nicht ausgesprochenen Wahrheiten macht "How do you like me now" es nicht wirklich so einer leichten, vor allem nicht fröhlichen Lektüre, trotzdem habe ich das Buch verschlungen und lieben gelernt und bewerte es daher mit:
8/10 Punkten

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