The Twisted Tree (Rachel Burge)

Inhalt: 



Nach einem schrecklichen Unfall ist Martha nicht nur auf einem Auge blind, sondern hat urplötzlich die Fähigkeit entwickelt die Gefühle, Emotionen und Erinnerungen ihrer Mitmenschen durch bloßes Berühren derer Kleidung zu erahnen. 
Völlig verwirrt und verloren, möchte sie dieser neuen Gabe auf den Grund gehen und macht sich auf den Weg zum Unfallort - ein seltsamer Baum im Garten ihrer Großmutter in Norwegen. 
Dort angekommen muss sie allerdings feststellen, dass der glückliche Ort ihrer Sommerferien völlig auf den Kopf gestellt worden ist: ihre Großmutter Mormor ist nicht mehr da, stattdessen hat ein seltsamer Junge in der Hütte Zuflucht gesucht und dann ist da noch eine die Rede von einer furchtbaren Kreatur die in der Umgebung ihr Unwesen treibt...

Martha wird gezwungen sich mit ihrem Familienerbe auseinanderzusetzen und stößt dabei auf längst vergessene Sagengestalten...



Meine Meinung: 


The Twisted Tree ist mir wegen des geheimnisvollen und schönen Covers auf der Yalc sofort ins Auge gesprungen, weshalb ich mir dieses recht dünne Buch direkt von dort mitgenommen habe. Diese Spiegelung des Baumes, der Raben und dazu der schwarz-weiße Kontrast haben mir echt super gefallen und ich finde es spiegelt die Geschichte des Buches auch super wieder.

Die gesamte Geschichte ist eine Mischung als Gruselroman und nordischer Mythologie, sodass es ziemlich spannend und gleichzeitig auch ein wenig märchen-/sagenhaft war. Wer also an ein wenig nordischer Mythologie interessiert ist, kann mit diesem Buch auf jeden Fall Spaß haben.

Durch die schaurigen Geisterelemente wurde die Geschichte zu keinem Moment langweilig - im Gegenteil: ich hatte an manchen Passagen sogar wirklich ein bisschen Angst (aber ich bin auch ein Angsthase und richtige Horrorfans würden diese Szenen wahrscheinlich gar nicht gruselig finden :D)

"You will find these voices in your head also. You will tell yourself how you are a poor victim. Pay no heed and instead look to your soul, for that is where you originate. You write the story of you every day with your thoughts, words and deed. You create yourself. You get to decide your story. No one else. You."


Der Schreibstil und die Charaktergestaltung haben mir gut gefallen, waren aber nichts außergewöhnliches: Martha ist ein Mädchen dessen Welt durch den Unfall völlig auf den Kopf gestellt worden ist und die eigentlich nur wieder ganz normal werden möchte. Ich konnte ihre Gefühle und Reaktionen oft sehr gut nachempfinden, gerade wenn es um ihre Unsicherheit bzgl. des erblindeten Auges ging. 
Wirklich interessant fand ich außerdem die warmherzigen Erinnerungen und Rückblenden an Marthas Großmutter, die ich zu gerne direkt im Buch kennengelernt hätte.
Marthas neuer Freund, Stig, war ebenfalls ein interessanter Charakter, da man immer nur Stück für Stück erfährt, wovor er davonläuft, wie sein Leben aussieht und was ihn umtreibt. 
Das Buch gibt es aktuell nur auf Englisch, was aber leicht zu verstehen/lesen war. Zwischendurch gab es mal eine Handvoll Sätze auf Norwegisch, die aber alle von der Autorin mit Übersetzt worden sind.

Das einzig negative an dem Buch war die Kürze, denn was am Anfang so spannend und gruselig aufgebaut wird, wird zum Ende hin relativ knapp und schnell aufgelöst, sodass mir hier irgendwas gefehlt hat. 
Durch das schnelle Ende habe ich mich außerdem ein wenig an der Entwicklung der Beziehungen untereinander gestört: Martha und Stig verbringen nur wenige Tage miteinander und auch wenn abzusehen ist, dass sich zwischen den beiden etwas entwickeln wird, geht mir das ganze doch etwas zu schnell bzw. ist zum Ende hin ein wenig übertrieben tief. Auch die Probleme zwischen Martha und ihrer Mutter sind sehr schnell gelöst, was einfach mit der Anfangsstimmung nicht übereinstimmt.

Fazit: 

The Twisted Tree ist eine tolle Kurzgeschichte voller Sagen mit einer Prise Gruselelementen, die dem Buch sowohl einen nostalgischen, als auch einen düsteren Touch verpasst haben. Die Geschichte war nie langweilig, ist aber durch das etwas knappe Ende ein wenig überstürzt ausgelaufen. 


Ich bewerte The Twisted Tree mit 7/10 Punkten

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