Eisige Wellen - Grischa 2 (Leigh Bardugo)

Inhalt: 





Nur weg aus Ravka - das ist Alinas und Mals einziger Gedanke nach dem furchtbaren Kampf gegen den Dunklen. Doch selbst an ihrem Zufluchtsort jenseits der Wahren See erreichen sie die Gerüchte: Der Dunkle habe das Gefecht auf der Schattenflur überlebt und strebe nach dem Zarenthron. Und er wird nicht ruhen, bis er Alina gefunden hat. Denn um seine Macht ins Unermessliche zu vergrößern, braucht er ihre Hilfe - ob freiwillig oder nicht. 



Meine Meinung: 

Der zweite Band der Grischa-Reihe fängt vielversprechend an: Wir begleiten Alina und Mal auf ihrer Flucht in Zweisamkeit, in der das junge Liebespaar eigentlich mehr Zeit für sich und ihre Gefühle haben sollte. Aber Alina lässt das, was in Ravka passiert ist und weiter passieren könnte keine Ruhe, da sie weiß, dass sie die einzige ist die eine Chance hätte sich dem Dunklen entgegenzustellen. Es kommt wie es kommen muss, und die beiden werden wieder in das Geschehen um Ravka hinein gezwungen.

Mir hat es wirklich gut gefallen, dass in diesem Band direkt die Handlung um die mystischen Wesen der Kräftemehrer weiter im Vordergrund steht, denn das Thema ist zum Schluss des ersten Bandes sehr spannenden aufgebaut und eingeleitet worden. Leider spielt diese Thematik im zweiten Band nur am Anfang eine aktive Rolle - und auch da ist das Thema sehr schnell und unspektakulär behandelt. Den Rest der Geschichte ist das Thema zwar immer wieder präsent, aber nur im Hintergrund, ohne dass dazu wirklich etwas passiert, was ich sehr schade finde, denn das hat die gesamten Reihe ein wenig von anderen Fantasybüchern abgehoben. 

Der Rest der Geschichte plätschert bis zum Ende ein wenig dahin. Wir verbringen wieder sehr viel Zeit im Kleinen, diesmal aber auch im Großen Palast von Ravka und werden dort wieder, bzw. noch intensiver mit dem politischen Geschehen und den Entscheidungen konfrontiert. 
Den Part fand ich ein wenig ermüdend, da Alina sich gefühlt im Kreis dreht, es hauptsächlich um ihre verwirrten Gefühle und vor allem ihrer Hilfslosigkeit geht. Das war zwar alles nachvollziehbar und authentisch, aber ich hätte mir einfach mehr Aktion im Geschehen gewünscht. 


Die Charaktere in diesem Teil haben mir weiterhin gut gefallen - Alina wird glaube ich niemals mein Favorit unter den weiblichen Protagonistinnen werden, aber wenigstens konnte man sich gut in sie hineinversetzten (bis auf das Thema um die Machtgier). Es hat mich etas geärgert, dass auch sie, wie so viele andere Fantasyprotagonisten, einfach immer versucht ihr eigenes Ding zu machen, ohne sich dabei anderen anzuvertrauen, wodurch sie vermutlich gute Ratschläge und Tipps erhalten hätte.
Ein paar neue Charaktere kommen auch noch dazu: Sturmhund, der sagenumwobene Freibeuter und zwei Grischa aus seinem Gefolge: Toyla und Tamar, zwei Geschwister aus Shu. 
Sturmhund war mir sofort sympathisch und ich mag diesen cleveren, füchsischen Charakter echt gerne. Toylar und Tamar waren ebenfalls vor allem durch ihre Herkunft und ihre geheimnisvolle Geschichte interessant, von der wir in diesem Teil leider nicht so viel erfahren (ich hoffe stark, dass man im dritten Band da mehr erfährt!)

Ansonsten ist das Setting geblieben und auch die Kräfte der Grisha hielten nicht viel neues parat. 

Das Ende des zweiten Buches wurde urplötzlich wieder sehr spannend und ist ganz zum Schluss auch noch relativ dramatisch und offen ausgegangen, sodass ich jetzt wirklich gespannt bin was mit dem neu geschaffenen Storypotenzial im dritten Band passiert!


Fazit: 

Wie ihr sehen könnt, hat mich der zweite Band der Grisha-Trilogie nicht umgehauen. Es werden einfach immernoch zu viele Klischees bedient, gibt zu viel höfisches Geplänkel und zu wenige spannende Kämpfe, oder sonstige Ereignisse. 

Da die Grundidee aber trotzdem nicht schlecht ist, das Setting und die Kräfte der Grischa cool sind
bewerte ich das Buch mit 6/10 Punkten!

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